Willi Villa, igs 2013, Hamburg Wilhelmsburg *
Standort: igs 2013 Wilhelmsburg
Entwurf: Christoph Peetz, Markus Wilke (Studentischer Wettbewerb)
Leistungsphasen 2-9
Fertigstellung 2013
Ein Kiosk der Kulturen im Wilhelmsburger Inselpark
Parks sind interkulturelle Orte. In den wachsenden Metropolen des 21. Jhd. werden sie von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur genutzt. Am Beispiel der geplanten Parkanlage in Hamburg-Wilhelmsburg, einem der internationalsten Stadtteile der Hansestadt, konnte die internationale gartenschau hamburg (igs 2013) in Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg und Hafen zeigen, wie interkulturelle Beteiligung gelingen und ein Parkbereich mit dem Kiosk der Kulturen, der Willi-Villa, kultursensibel gestaltet werden kann. Die Ufersäume und Rasenflächen rund um den Kuckucksteich im Wilhelmsburger Inselpark sind eine der beliebtesten Grill- und Liegewiesen der Elbinsel. Was immer fehlte: Ein Pavillion mit sanitären Anlagen! Was macht man dagegen? Man baut einen und fragt zuvor die Menschen, wie er aussehen und was er anbieten soll.
Willi-Villa – ein Kiosk der Kulturen und ein Name als Programm. „Willi-town“, so nennen die Jugendlichen ihren Stadtteil; „Villa“ wiederum bezeichnet ein repräsentatives Haus im Grünen als Kontrast zur prägenden Bebauung in Wilhelmsburg. Des Weiteren prägen in Wilhelmsburg wie in kaum einem anderen Stadtteil Hamburgs Kioske das Siedlungsbild. In der Namensgebung spiegelt sich unmittelbar die angestrebte Funktion dieses Ortes wider. In historischen Parkanlagen des Orients war der Kiosk ein Ort, an dem Wasser zur Erfrischung an die Bevölkerung ausgegeben wurde. Ein Kiosk unterstrich einen besonderen Punkt, lag häufig am See und war schlicht ein „Ort mit Atmosphäre“. Mit der Willi-Villa – dem Kiosk der Kulturen kehrt der Kiosk nun zu seiner ursprünglichen Funktion als Parkgebäude zurück und besitzt als Kristallisationspunkt interkultureller Aktivitäten einen deutlichen Bezug zum Stadtteil. Eine langfristige Nutzung und Management der Willi-Villa und der sie umgebenden Angebote (Freilichtbühne, Grillfläche, Spielplatz) kann nur gelingen, wenn die ParknutzerInnen von Beginn
an eingebunden werden. Indem die Menschen am Planungsprozess direkt beteiligt werden, besteht die Chance, dass sie sich mit dem Projekt identifizieren und langfristig Verantwortung für dieses übernehmen.