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Die ganze Stadt

Auch wir sind mit zwei Wettbewerben Teil dieser riesigen Leistungsshow. Wettbewerb Mitte Stellingen BF C und Wettbewerb Wohnen am Rückerskanal
Unser Kommentar zur Ausstellung: Titel: „Die ganze Stadt: Eine Ausstellung über Hamburger Wettbewerbe und Verfahren“ Einführung: Am 22 Juni 2023 wurde im Schuppen 29 in der HafenCity eine bemerkenswerte Ausstellung eröffnet, die die kreative Fülle von über 170 Wettbewerbs- und Planungsverfahren der Hansestadt Hamburg präsentiert. Vom 23. Juni bis 14. Juli 2023 können Besucher das gesamte Spektrum an planerischen Ideen für die Zukunft der Stadt erkunden. Die Ausstellung findet im Rahmen des Hamburger Architektur Sommers 2023 statt und bietet ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm, das zur Diskussion über Baukultur und Stadtgestaltung einlädt. Eine beeindruckende Fülle an Ideen: Mit über 1.400 Teilnehmern und rund 6.000 Plänen aus 170 Wettbewerben ist die Ausstellung eine beeindruckende Zusammenstellung von Kreativität und Engagement. Auf etwa 1.100 Fahnen werden die Beiträge präsentiert, jedoch leider auf verkleinertem DIN A3-Format, was die Lesbarkeit beeinträchtigt. Diese Darstellungsweise kann zuweilen alte Wunden wieder aufreißen und lässt die gebührende Wertschätzung der Arbeiten vermissen. Eine Frage der Zielgruppe: Es stellt sich die Frage, für wen diese Ausstellung konzipiert wurde. Für den Laien erscheint sie überfordernd, während der Fachmann möglicherweise nur noch einen flüchtigen Blick auf die Beiträge seiner Konkurrenten wirft. Unabhängig davon, ob ein Wettbewerb gewonnen oder verloren wurde, liegen viele der gezeigten Projekte bereits einige Zeit zurück. Somit stellt sich die Frage nach der Aktualität und Relevanz der Ausstellung. Ein Beweis für die Misere der Branche: Ein Aspekt, der in der Ausstellung zum Vorschein kommt, ist die hohe Zahl von Architekten auf dem Hamburger Markt, die altruistisch tätig sind. Die Zahlen sprechen für sich: Etwa 77 Millionen Euro wurden von Büro-Inhabern investiert, in der Hoffnung, einen Auftrag zu erhalten. Dies verdeutlicht die Herausforderungen und das Spiel mit der Hoffnung, das die Branche durchlebt. Ein kritischer Blick auf die Wettbewerbsverfahren: Es bleibt zu hoffen, dass die begleitenden Veranstaltungen der Ausstellung kritische Themen der Wettbewerbsverfahren aufgreifen und zur Diskussion stellen. Es ist wichtig, die Misere, aber auch die Potenziale und Herausforderungen der Zunft zu beleuchten. Wie können Wettbewerbe fairer gestaltet werden? Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Auftraggebern und Architekten verbessert werden? Diese Fragen sollten in den Veranstaltungen nicht außer Acht gelassen werden, um einen konstruktiven Dialog über die Zukunft der Stadtgestaltung anzuregen. Fazit: Die Ausstellung „Die ganze Stadt“ bietet einen umfassenden Einblick in die Welt der Hamburger Wettbewerbe und Verfahren. Trotz einiger Kritikpunkte, wie der verkleinerten Darstellung und der mangelnden Aktualität einiger Beiträge, ist sie ein Beweis für die Vielfalt und Kreativität der Branche. Es ist zu hoffen, dass die begleitenden Veranstaltungen dazu beitragen, kritische Themen anzusprechen und mögliche Lösungsansätze für die Zukunft der Stadtgestaltung zu diskutieren. Die Ausstellung ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Baukultur in Hamburg weiterzuentwickeln und zu verbessern.


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